SUPRIMA steht für
Suizid Prävention Risiko Management Allianz
Hierbei handelt es sich um ein vom Bundesministerium für Gesundheit gefördertes Modellprojekt zur Suizidprävention in den Regionen Düsseldorf und Rheinkreis Neuss. Durch eine Kombination von Qualifizierungsmaßnahmen und Prozessoptimierung einer sektorübergreifenden Versorgung wird eine Suizidpräventionsstrategie entsprechend der Empfehlungen der WHO implementiert.
SUPRIMA wurde ermöglicht durch eine Förderung des Bundesgesundheitsministeriums…
… auf Grundlage einer Förder-Ausschreibung im Rahmen der Ressortforschung zum Thema „Suizidprävention“, veröffentlicht am 21.04.2017.
Umfang der Förderung
- Projektförderung über einen Zeitraum von bis zu 3 Jahren
- Gesamt-Förderung bis zu 3,5 Mio. Euro
- Projektbeginn im 4. Quartal 2017
Wesentliche Fragestellungen bzw. Untersuchungsgegenstände der Ausschreibung waren:
- Entstigmatisierung
- Qualifizierung für potenzielle Gate-Keeper/Mediatoren
- Strukturverbesserungen durch stärkere Vernetzung der regionalen Akteure
- Methoden-Monitoring und Restriktion des Zugangs zu Methoden
Ein Antrag auf Förderung für SUPRIMA wurde seitens der ärztlichen Direktorin des LVR-Klinikums Düsseldorf/Kliniken der Heinrich Heine Universität am 23. Juni 2017 eingereicht
– Bewilligungsbescheid eingegangen am 14.11.2017
– Fördervolumen (zuzügl. Eigenanteil): 676.838,00 €
– Bewilligungszeitraum: 01.10.2017 bis 30.09.2021.
Der Präventionsansatz
Hintergrund
- Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland ungefähr 10.000 Menschen das Leben. Damit starben in der letzten Dekade etwa 110.000 Menschen durch Suizid. Das bedeutet: Etwa alle 52 Minuten suizidiert sich in Deutschland ein Mensch.
- Die jährliche Anzahl der Suizidversuche liegt um ein Vielfaches höher als die für vollendete Suizide. Etwa alle 5 Minuten findet ein Suizidversuch statt. Ein Suizidversuch ist der bedeutendste Risikofaktor für einen Suizid in der Allgemeinbevölkerung.
- Das Suizidrisiko ist bei allen psychischen (insbesondere bei depressiven) Erkrankungen signifikant erhöht (WHO 2014).
- Studien zeigen, dass von den Personen, die einen Suizid begehen, die Hälfte Kontakt zum psychiatrischen Versorgungssystem (Cavanagh et al, 2003; Nock et al., 2008) hatten und circa 25% zum Zeitpunkt des Suizids in fachärztlicher oder psychotherapeutischer Behandlung waren.
- 45 % der Suizidenten waren in den letzten vier Wochen vor ihrem Suizid beim Hausarzt (für das Gros der Menschen mit Depressionen der einzige therapeutische Kontakt) vorstellig (Schulberg et al., 2004), und 20% noch in der letzten Woche vor vollendetem Suizid (Pirkis & Burgess, 1998).
- Daraus folgt: Das Suizidrisiko kann minimiert und in vielen Fällen kann ein Suizid verhindert werden, wenn systematische Bemühungen, Suizidalität zu erkennen, mit einem strukturierten Management in Abhängigkeit vom Grad bzw. der Akuität einhergeht, wie internationale Strategien zeigen.
„Daraus ergibt sich zuerst und insbesondere für das psychiatrische Fachpersonal im ambulanten und stationären Sektor eine besonders hohe Anforderung und Verantwortung hinsichtlich der Implementierung verschiedener fachlicher Methoden der Suizidprävention“ (Wolfersdorf 2012)
Strategie
- Fokus auf die Hauptrisikogruppe „Menschen mit psychischen Erkrankungen“
- Schulung der relevanten Berufsgruppen im Versorgungssystem im Erkennen von Risikofaktoren und der Initiierung adäquater therapeutischer Maßnahmen
- Implementierung eines strukturierten, sektorübergreifenden Care Managements
Die Maßnahmen
Etablierung einer Kompetenz-Initiative „SUPRIMA – eine Region lernt!“ durch die
- Konstituierung einer Pflichtversorger Allianz der Region Düsseldorf Neuss
- Qualifizierung aller professionellen Gatekeeper in den primären (Hausärzte ), sekundären (Nervenärzte und Psychotherapeuten) und tertiären (Kinder- und Jugendpsychiater ) Versorgungsebenen und in den Sozial-Psychiatrischen Einrichtungen der Region.
Die Partner
Verantwortlich für die Teilprojekte:
Koordination
Univ.-Prof. Dr. med. Eva Meisenzahl
Prof. Dr. phil. Wolfgang Wölwer
Implementierung
Univ.-Prof. Dr. med. Eva Meisenzahl
Tim Schuster, M.Sc.
Evaluation
Dr. phil. Wolfgang Wölwer
Verantwortlich für die Teilprojekte:
eLearning und Workshops
Prof. Dr. Dr. Ulrich Sprick
Dr. med. Martin Köhne
Sabine Oymanns, M.A.
Prof. Dr. Michael Kerres
Anna Heinemann Prof. Dr. med. Birgit Janssen
Vernetzung
Dr. med. Klaus Göbels
Dipl.-Psych. Andrea Melville-Drewes
Öffentlichkeitsarbeit
Dr. phil. Viktoria Toeller
Zwei Komponenten für die Gatekeeper
Zur Qualifizierung von Gatekeepern wurde im Rahmen des Projekts ein modulares Angebot entwickelt, das sich aus zwei – inhaltlich und organisatorisch eng miteinander verbundenen – Komponenten zusammensetzt:
E-Learning Komponente
Einem CME-zertifizierten eLearning – bestehend aus:
- einer interaktiven, permanent verfügbaren elektronischen Wissensvermittlung
- Arbeitsblätter und Praxistools stehen in einem Werkzeugkoffer zur Verfügung
Workshop Komponente
Ergänzend zum E-Learning ist die Durchführung von vertiefenden Präsenz-Workshops (ggf. als Webinar) vorgesehen.
- Schnittstellenmanagement – Aus der Praxis für die Praxis
- Spezielles Assessment und Screening von Suizidalität
Inhalte E-Learning
Das E-Learning, welches über die Moodle-Plattform angeboten wird, umfasst 3 interaktive Module à 90 Minuten (durchschnittliche Bearbeitungsdauer), die jeweils mit einem Test abschließen.
Themen:
- Hintergrundwissen über Suizidalität
- Diagnostik und Risikoeinschätzung von Suizidalität: Assessment und Screening (inkl. der Columbia Suicide Severity Rating Scale)
- Interdisziplinäre psychiatrische-psychotherapeutische Interventionen
Die Module 1 bis 3 bauen auf einander auf, können aber bei Interesse an einem speziellen Thema auch singulär erarbeitet werden. Die Bearbeitung der Module kann unterbrochen werden, d.h. dass die Teilnehmenden auch während eines Moduls pausieren können.
Das eLearning beinhaltet:
- Lehrfilme
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Texte
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Grafiken
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Tabellen
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Quiz
- Reflektionsfragen
Anhand der Filme werden Gesprächsführung und die unterschiedlichen Assessment- und Behandlungsoptionen in verschiedenen Settings veranschaulicht. Diese Herangehensweise ermöglicht dem Lernenden, den Blick auch in andere Fachbereiche zu werfen und zu verstehen, warum bestimmte Handlungsoptionen gewählt werden.
Für ein umfassendes Assessment nutzen wir die Columbia Suicide Severity Rating Scale. Diese Skala wird zur Risikoeinschätzung initial und im Verlauf des E-Learnings empfohlen. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website der Columbia Suicide Severity Rating Scale: http://cssrs.columbia.edu/
Ablauf/ CME Zertifizierung
SUPRIMA eLearning [1] besteht aus drei Modulen von je 90 min Dauer. Nach erfolgreicher Beendigung des Kurses können Sie eine Teilnahmebestätigung herunterladen.
Die Anerkennung als Fortbildung bei der Ärztekammer Nordrhein liegt vor. Das E-Learning wurde mit 12 CME-Punkten akkreditiert. Wenn Sie ein entsprechendes Zertifikat benötigen, klicken Sie auf „CME-Zertifikat“, beantworten bitte die Evaluationsfragen der ÄKNO und absolvieren den Multiple Choice Test mit Fragen zu allen 3 Modulen. Wenn Sie insgesamt mindestens 70% korrekt beantwortet haben, können Sie sich das Zertifikat herunterladen. Ihre EFN-Nummer, die Sie bei der Registrierung angegeben haben, wird dann automatisch an die ÄKNO übermittelt. Wird die Punktzahl nicht erreicht, ist nach einer Wartefrist von 24 Tagen ein neuer Testzugang möglich.
Um ein individualisiertes Teilnahmezertifikat für die Ärzte-/Psychotherapeutenkammer zu erhalten, teilen Sie uns bei der Anmeldung bitte Ihre EFN Nummer mit.
Die Zielgruppe des eLearning sind Fachkräfte des Gesundheits- und des Sozialwesens. Die Voraussetzungen am Kurs teilnehmen zu können sind, neben grundlegenden Kenntnisse des Internets und digitaler Anwendungen, ein gültiger Mailaccount sowie ein internetfähiges Endgerät – idealerweise ein Tablet / Laptop oder PC.
Bei Fragen zum eLearning, Kursinhalten oder technischen Fragen, wenden Sie sich bitte an die Tutorin:
- Petra Ockenfelds
LVR-Klinikum Düsseldorf, Kliniken der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf info@suprima-campus.de
Die AutorInnen und Ihre ReferentInnen im eLearning sind:
- Prof. Dr. Eva Meisenzahl-Lechner – Klinik-und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- Prof. Dr. Dr. Ulrich Sprick – Alexius/Josef Krankenhaus Neuss
- Prof Dr. Birgit Janssen – LVR-Klinik Langenfeld
- Björn Vüst – LVR-Klinikum Düsseldorf/Heinrich-Heine Universität Düsseldorf
Veranstalter im Sinne § 5 Telemedizingesetz und wissenschaftliche Leitung:
- Prof. Dr. Eva Meisenzahl-Lechner – Klinik-und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Weitere Informationen erhalten Sie hier.
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[1] Bundesministerium für Gesundheit
Suprima Fördernummer
ZMI1-2517FSB125
E-Learning & Workshop-Termine
- Ergänzend zum E-Learning bieten wir aktuell noch zwei praxisnahe Workshops an, auf die wir Sie gern hinweisen:
25.08.2021 (15.00 – 17.15 Uhr): Spezielles Assessment und Screening von Suizidalität. Der Workshop wird von Herrn Prof. Dr. Dr. Sprick und Herrn Sowalder geleitet. Diese Veranstaltung findet im Alexius Josef Krankenhaus in Neuss statt.
16.09.2021 (15.00 – 17.15 Uhr): Schnittstellenmanagement – aus der Praxis für die Praxis. Getreu dem Motto „Eine Region lernt“ werden Bezüge zum regionalen Versorgungssystem in Düsseldorf hergestellt. Geleitet wird der Workshop von Prof. Dr. Janssen und Frau Melville-Drewes. Dieser Workshop findet Online statt, Teilnehmende erhalten 4 CME Punkte.
Veranstaltungen inkl. Kongressbeteiligungen
- 27.11.2021 Web-basiertes interaktives Lernprogramm zu Wissen um und klinischem Management von Suizidalität
- DGPPN Akademie für Fort- und Weiterbildung im Rahmen des DGPPN Kongresses vom 24.–27. November in Berlin. WS168 am 27.11. von 8.30 – 12.30 Uhr. Buchung über die Homepage des DGPPN-Kongresses https://www.dgppnkongress.de/dgppn-akademie/1-tages-workshops.html
- 15.09.2021 Suizidprävention - eine Herausforderung für die Ärtzeschaft
- Virtuelle Veranstaltung der Ärtzekammer Nordrhein – 18.30 – 21.20 Uhr
- 09.10.2019 SUPRIMA-Fachtagung, Neuss
Flyer
Suicide Prevention a Global Imperative
Für gedruckte Information gibt es hier unsere Flyer im PDF-Format.
WICHTIGER Hinweis
SUPRIMA bietet keine Beratung
in aktuellen Krisensituationen!
Wenn Sie diese Seite besuchen, weil Sie Suizidgedanken haben, holen Sie sich Hilfe und wenden sich bitte an Ihren Hausarzt, den Sozialpsychiatrischen Dienst, die Notfallambulanz einer psychiatrischen Fachklinik oder vertrauen Ihre Gedanken einem nahestehenden Menschen an und bitten diesen um Unterstützung.
Kontakte/Websites: